Und ab jetzt geht es los – mit den Sandflies. Meine Theorie ist ja, dass sie der Beweis sind, dass Gott entweder nicht existiert oder – wenn er existiert – abgrundtief böse ist. Bei den Viechern handelt es sich um winzige, nur ein paar Millimeter große Fliegen, die beißen. Und davon gibt es auf der Südinsel (im Norden hab ich keine gesehen) Unmengen. Die erste Begegnung erfolgt auf dem Campingplatz am Lake Rotoiti. Scheißviecher.
Der Weg dahin führt durch am landschaftlich großartigen Kahurangi National Park vorbei, für den ich leider keine Zeit hatte über recht einsame Straßen. Da am 25.12. in Neuseeland nichts offen hat, kann ich erst am nächsten Tag ins DOC-Office und mal schauen, wo man so hinwandern kann. Zufällig gibt es noch einen freien Platz auf der Lake Angelus Hütte, einer der ganz wenigen Berghütten (auf 1650m, für Neuseeland ist das hoch). Der Weg führt – noch eine Seltenheit nicht durch ein Tal, sondern nach einem steilen Anstieg über den Mt. Roberts und einen Gipfelgrat um die 2000m und über ziemlich viel Geröll zur Hütte. Die ganze Zeit gibt es eine großartige Aussicht und recht viel Wind. Hier werden die Deutschen seltener, dafür gibt es recht viele Israelis. Die Lake Angelus Hütte ist recht neu und ansonsten der übliche gehobene Standard abseits der Great Walks: es gibt einen Warden und Matratzen, ein Außenklo und fließend Wasser. Sonst nix. Daneben noch zwei klare Bergseen und nachts einen klaren Sternenhimmel mit Milchstraße.
Der Weg runter geht dann doch durch ein Flusstal durch den Wald und gehörte zu den eher ätzenden. Insbesondere weil ich meine Schuhe auf dem Weg mit Schlamm gefüllt habe.
Dann ging es weiter an die Westküste durch weitestgehend menschenleere Gegenden über Westport nach Punakaiki. Punakaiki besteht aus einem (vollen) Zeltplatz, einem niedlichen Hostel (große Empfehlung!), Ferienhäusern, einem Pub und einem Café. Einwohner gibt es dort wohl nicht, auch keine Tankstelle (es gibt auch keine zwischen Westport und Greymouth, das sind so ungefähr 100km). Dafür gibt es im Hostel Brot. Also solches, dass auch nach Brot schmeckt und für Verzückungen sorgt. Und es gibt natürlich noch die Pancake Rocks, der wesentliche Grund für die ganzen Besucher. Und es bewahrheitet sich mal wieder, dass man in Hostels leichter Leute kennen lernt als auf Zeltplätzen. Was ich leider nicht geschafft habe, die Zeit auf der Südinsel ist definitiv zu kurz, war der Paparoa Nationalpark bei Punakaiki.
- Landschaft am Lake Rotoiti
- Sieht aus wie Buschbrand, ist tatsächlich ein Pilz.
- Mount Roberts. Irgendwelche Blitzbirnen hatten früher die Idee, den für Schafherden zu roden. Schafe weiden da nicht, wachsen tut da auch nix mehr.
- Pflänzchen beim Aufstieg auf den Mount Roberts
- Blick vom Mount Roberts
- Blick vom Mount Roberts auf die Kahurangi Range
- Blick auf die Southern Alps
- So sah der ganze Weg aus. Hach.
- Ist es nicht toll?
- Die flauschigen alpinen Pflanzen
- Noch mehr flauschige Pflanze, alles voll damit, jedenfalls wenn an windgeschützten Stellen
- Heuschrecken gibts auch, wohl vier verschiedene Arten.
- Noch mehr Heuschrecke
- Und mehr flauschige Pflanze
- Lake Angelus mitsamt Hütte
- Sonnenuntergang am Lake Angelus
- Sonnenuntergang, Punakaiki
- Pancake Rocks
- Keine Ahnung wer da im Bild ist….
- Hier spritzt es hoch. Wenn es windig und Flut ist. War es aber beides nicht…
- Seht ihr die Delphine? Es könnte aber auch nur ein Baumstamm sein…